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start [02.06.2022 09:01] – [Nutzen eines FDM] Jens-Peter Springmannstart [22.08.2023 12:12] (aktuell) – [Einführung] Jens-Peter Springmann
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 Forschungsdatenmanagement (FDM) bezeichnet alle Aktivitäten, die mit der Aufbereitung, Speicherung, Archivierung und Veröffentlichung von [[Forschungsdaten]] verbunden sind. Forschungsdatenmanagement (FDM) bezeichnet alle Aktivitäten, die mit der Aufbereitung, Speicherung, Archivierung und Veröffentlichung von [[Forschungsdaten]] verbunden sind.
-Ausgehend von gängigen Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, wie sie z. B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) formuliert hat, ist die TU Clausthal bestrebt, ihren Forscher*innen die Möglichkeiten für ein Management der eigenen Forschungsdaten zu bieten. Das Ziel ist es, den Datenlebenszyklus weitestgehend mit Angeboten der TU begleiten zu können. Umfangreiche Informationen und Unterstützungsangebote zum Forschungsdatenmanagement an der TU Clausthal finden sich [[https://www.fdm.tu-clausthal.de/|auf diesen Webseiten der Universitätsbibliothek.]]+Ausgehend von gängigen Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, wie sie z. B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) formuliert hat, ist die TU Clausthal bestrebt, ihren Forscher:innen die Möglichkeiten für ein Management der eigenen Forschungsdaten zu bieten. Das Ziel ist es, den Datenlebenszyklus weitestgehend mit Angeboten der TU begleiten zu können. Umfangreiche Informationen zur [[fdm-leitlinie_der_tu_clausthal|FDM-Leitlinie der TUC]] und Unterstützungsangebote zum Forschungsdatenmanagement an der TU Clausthal finden sich [[https://www.fdm.tu-clausthal.de/|auf diesen Webseiten der Universitätsbibliothek.]] 
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 +Am Forschungszentrum Energiespeichertechnologien (EST) hat sich im Jahr 2021 eine [[ueber_dieses_wiki|Arbeitsgruppe]] gebildet mit der Zielsetzunng, einen Basisstandard für ein FDM an einem Forschungszentrum der TUC zu entwickeln, der für alle dortigen Forschungsprojekte Anwendung finden soll. Die Ergebnisse dieses Diskussionsprozess werden in diesem Wiki zentral niedergelegt und im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses stetig aktualisiert. Das Wiki dient dabei einerseits als Informationsquelle für die anzulegenden Regelungen und Standards, andererseits stellt es auch an den jeweiligen Stellen die zur konkreten Umsetzung erforderlichen Werkzeuge, Checklisten o.ä. bereit.  
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 +===== Die FAIR Prinzipien (FAIR Data) ===== 
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 +Als Grundlage einer offenen, kreislauforientierten Datenkultur (siehe [[datenlebenszyklus|Datenlebenszyklus]]) haben sich die so genannten FAIR-Prinzipien etabliert – die für Findable, Accessible, Interoperable und Reusable stehen (([[https://www.nature.com/articles/sdata201618|Wilkinson et al., 2016]])). 
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 +//Findable// beschreibt die möglichst leichte Auffindbarkeit der Daten von Mensch oder Computer. Dazu ist es notwendig, dass Daten einen eindeutigen Identifier haben, mit Metadaten hinreichend beschrieben sind und in einer suchfähigen Quelle vorliegen, beispielsweise einem wissenschaftlichen Datenrepositorium. 
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 +Wenn Daten zugänglich, also //accessible// sein sollen, müssen Sie über ihren Identifier, beispielsweise eine DOI (Digital Object Identifier), erreichbar und mit ihren Metadaten genau beschrieben sein. Zusätzlich sollten Informationen zu den Lizenzen verfügbar gemacht werden, unter denen eine Nachnutzung der Daten möglich ist. Ein direkter Zugriff auf die Daten ist hierfür explizit nicht notwendig – eine Information über Zugriffsoptionen kann in den Metadaten enthalten sein. Metadaten können darüber hinaus länger vorgehalten werden als die eigentlichen Daten, so dass nach einer notwendigen Löschung ein Hinweis auf die Daten vorliegt. 
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 +Kompatibilität, oder //interoperability//, meint die Möglichkeit, dass Daten über Anwendungen, Analyse- und Verarbeitungstools mit anderen Daten verknüpfbar sind. Dies bezieht sich sowohl auf das Datenformat als auch die Metadaten, die in standardisierten Formaten vorliegen und ein kontrolliertes Vokabular nutzen. FAIRe Datenrepositorien achten beim (Meta-)Datenupload auf diese Bedingungen. 
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 +//Reusability//, oder Wiederverwendbarkeit, ist das eigentliche Ziel jedes Forschungsdatenmanagements. Hierzu ist die genaue Beschreibung der Daten notwendig, also eine Vielzahl an Metadaten. Die Herkunft der Daten, die Bestimmungen zur Wiederverwendung (Lizenz) sowie die Einhaltung von Standards der jeweiligen wissenschaftlichen Community sind geboten (([[https://www.go-fair.org/fair-principles/|GO FAIR, 2022]])). Zu beachten ist außerdem, dass ein möglichst offenes Dateiformat gewählt wird, um langzeitarchivierte Daten einfach nachnutzen zu können. Hierfür ist in jedem Fall professionelle Unterstützung durch die Betreiber der verwendeten Repositorien notwendig. 
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 +Eine Einschätzung der FAIRness der eigenen Daten ist z. B. über die Checkliste auf [[https://fairaware.dans.knaw.nl]] möglich. 
  
-Am Forschungszentrum Energiespeichertechnologien (EST) hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet mit der Zielsetzunng, einen Basisstandard für ein FDM zu entwickeln, der für alle Forschungsprojekte Anwendung finden soll. Die Ergebnisse dieses Diskussionsprozess werden in diesem Wiki zentral niedergelegt und im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses stetig aktualisiert. Das Wiki dient dabei einerseits als Informationsquelle für die anzulegenden Regelungen und Standards, andererseits stellt es auch an den jeweiligen Stellen die zur konkreten Umsetzung erforderlichen Werkzeuge, Checklisten o.ä. bereit.  
  
 ===== Nutzen eines FDM ===== ===== Nutzen eines FDM =====
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 **Intrinsische Motivation** **Intrinsische Motivation**
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 Aus einer Integration des FDM in den laufenden Forschungsprozess ergeben sich die folgenden Vorteile: Aus einer Integration des FDM in den laufenden Forschungsprozess ergeben sich die folgenden Vorteile:
   * Erleichterung der Datensammlung (Nutzerschnittstelle) und deren Analyse​   * Erleichterung der Datensammlung (Nutzerschnittstelle) und deren Analyse​
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 Der Einsatz eines FDM wird verstärkt auch von Fördermittelgebern gefordert und ist z.T. bei der Antragstellung ausführlich darzulegen. Als beispielhafte Regularien sind u.a. zu nennen: Der Einsatz eines FDM wird verstärkt auch von Fördermittelgebern gefordert und ist z.T. bei der Antragstellung ausführlich darzulegen. Als beispielhafte Regularien sind u.a. zu nennen:
  
-  *    DFG-Richtlinien​, z.B. Kodex, [[target=_blank|https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/antragstellung/forschungsdaten/richtlinien_forschungsdaten.pdf|Forschungsdaten-Leitlinie​]]+  *    DFG-Richtlinien​, z.B. Kodex, [[https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/antragstellung/forschungsdaten/richtlinien_forschungsdaten.pdf|Forschungsdaten-Leitlinie​]]
   *  EU-Anforderungen in Projekten​, ALLEA Forschungsintegrität​   *  EU-Anforderungen in Projekten​, ALLEA Forschungsintegrität​
-  *   BMBF-Anforderungen​, stark fach- und bekanntmachungsabhängig​ +  *   BMBF-Anforderungen​, stark fach- und bekanntmachungsabhängig​, [[https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/digitale-wirtschaft-und-gesellschaft/aktionsplan-forschungsdaten/aktionsplan-forschungsdaten.html|Aktionsplan Forschungsdaten]] 
-  *     TU Clausthal, z.B. Verpflichtung zu guter wiss. Praxis​, [[FDM-Leitlinie der TU Clausthal]], [[https://vhb.vw.tu-clausthal.de/pages/viewpage.action?pageId=37388418|Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis​]]+  *     TU Clausthal, z.B. [[FDM-Leitlinie der TU Clausthal]], [[https://vhb.vw.tu-clausthal.de/pages/viewpage.action?pageId=37388418|Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis​]]
  
  
start.1654153298.txt.gz · Zuletzt geändert: 02.06.2022 09:01 von Jens-Peter Springmann
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